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Bunsenit Formel: NiO, kubisch Typlokalität: Johanngeorgenstadt, Erzgebirge, Sachsen Erstbeschreibung: BERGEMANN, C. (1858): Ueber einige Nickelerze.- Journal für praktische Chemie [1] 75, 239-244 (als "Nickeloxydul") Benennung: DANA, J.D. (1868): A System of Mineralogy. Descriptive Mineralogy, comprising the most recent discoveries. - London, Trübner & Co., New York, John Wiley & Son, 5th edition, 827 p. (p. 134-135) (als "Bunsenit" ohne eigene Untersuchungen) Ein neues Mineral von Johanngeorgenstadt Der Chemiker und Apotheker Carl Wilhelm BERGEMANN, der an der Universität Bonn eine Professur innehatte, erhielt von dem bekannten, ebenfalls in Bonn tätigen Mineralhändler KRANTZ eine Stufe zur Untersuchung. Das fast handgroße Exemplar sollte aus einem Uranverbindungen führenden Gang bei Johanngeorgenstadt stammen. KRANTZ hatte die Stufe in einer 1857 in Schneeberg aufgekauften Sammlung aufgefunden hatte. BERGEMANN erkennt auf der Stufe drei neue Minerale, die später als Aerugit, Xanthiosit und Bunsenit benannt werden. BERGEMANN schrieb 1858 zu der Stufe:
KRANTZ hatte offenbar nur ein Teil der Stufe für die Analysen zur Verfügung gestellt, da in den nächsten Jahren einige Stücke verkauft wurden. Die Mineralogische Sammlung der TU Bergakademie Freiberg besitzt ein etwa 3 cm großes Exemplar mit Aerugit, Bunsenit und Xanthiosit (Nr. 10471), dass August BREITHAUPT 1860 von KRANTZ erworben hatte. Eine weitere Stufe mit Herkunft KRANTZ befindet sich in der Sammlung des Museums für Naturkunde Berlin. Das Natural History Museum, London (ehemals British Museum) erwarb 1861 ein Exemplar von KRANTZ. Benennung als Bunsenit James Dwight DANA (1868) benennt das Mineral in seinem "System of Mineralogy" schließlich nach Robert Wilhelm Eberhard BUNSEN (1811-1899), Professor für Chemie an der Universität Heidelberg, der, wie schon von BERGEMANN bemerkt, die Verbindung erstmals synthetisierte und durch die Entdeckung der beiden chemischen Elemente Rubidium und Cäsium gemeinsam mit Gustav Robert KIRCHOFF bekannt geworden ist. Eigene Untersuchungen führte DANA an dem Mineral nicht durch, er übernimmt ausschließlich die Angaben von BERGEMANN. Nur von wenigen Fundorten bekannt Bunsenit kristallisiert in der Raumgruppe Fm3m und weist eine Halit-Struktur auf. Der Gitterparameter a beträgt 4,1684 Å, das Volumen der Elementarzelle 72,428 Å3 (WYCKOFF, 1963). Die berechnete Dichte liegt bei 6,806 g/cm3. Das Mineral ist nur von sehr wenigen weiteren Fundorten bekannt, so von Bon Accord, Barberton Mountain Land, Transvaal, Südafrika neben Bonaccordit (DEWAAL et al., 1974) und aus der Morokweng Impaktstruktur, Südafrika, zusammen mit anderen Ni-Mineralen in durch dem Impakt aufgeschmolzenem Gestein (ANDREOLI et al.). Im Museum für Mineralogie und Geologie Dresden befindet sich eine 3 x 2 cm große Stufe mit grünem Bunsenit und Aerugit auf Maucherit aus Marienberg, die 1918 mit der Sammlung Haubick, Dresden, erworben wurde (HAJEK et al, 2008). Eine Fundortverwechselung ist jedoch nicht auszuschließen, sondern als relativ wahrscheinlich anzunehmen. Literatur: ANDREOLI, M.A.G.; HART, R.J.; ASHWAL, L.D. & TREDOUX, M. (1997 ?): Ni- and PGE-enriched quartz norite in the latest Jurassic Morokweng Impact Structure, South Africa.- http://www.lpi.usra.edu/meetings/impacts97/pdf/6055.pdf BERGEMANN, C. (1858): Ueber einige Nickelerze.- Journal für praktische Chemie 75, 239-244 DANA, J.D. (1868): A System of Mineralogy. Descriptive Mineralogy, comprising the most recent discoveries. - London, Trübner & Co., New York, John Wiley & Son, 5th edition, 827 p. (p. 134-135) DEWAAL, S.A.; VILJOEN, E.A. & CALK, C. (1974): Nickel minerals from Barberton, South Africa. VII Bonaccordite, the nickel analogue of ludwigite.- Transactions of the Geological Society of South Africa 77, 373 (Abstr. in American Mineralogist 61 (1976) 502) HAJEK, W.; IHLE, F.; LANGE, R.; MÜLLER, S. & FIEDLER, M. (2008): Mineralien und Geschichte des Bergbaus in Marienberg, Erzgebirge.- Lapis 33, Heft 9, 13-19 WYCKOFF, R.W.G. (1963): Crystal Structures 1, 85-237, Interscience Publishers, New York |
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