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Stephanit


Formel: Ag5SbS4, orthorhombisch

Typlokalität: Freiberg, Schneeberg und Johanngeorgenstadt, Erzgebirge, Sachsen; St. Andreasberg, Niedersachsen (Deutschland); Pribram und Jachymov, Böhmen (Tschechische Republik); Zacatecas (Mexico) und andere

Erstbeschreibung:
MOHS, F. (1824): Grund-Riß der Mineralogie, 2. Theil. Pysiographie.- Dresden, in der Arnoldischen Buchhandlung, 730 p. (p. 587-591)
     (als "prismatischer Melanglanz")

Benennung:
HAIDINGER, W. (1845): Handbuch der bestimmenden Mineralogie, enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches.- Wien, bei Braumüller & Seidel, 630 p. (p. 472 und 570)
     (als "Stephanit")




Stephanit. Grube Gesegnete Bergmannshoffnung, Obergruna bei Freiberg, Erzgebirge, Sachsen. Größe der Stufe 2,5 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.


 
           Die ersten Erwähnungen von einem Schwarzerz

Stephanit gehört zu den Mineralen, die auf Grund ihres Silbergehaltes in einigen Bergbaurevieren vermutlich schon sehr lange bekannt und von den Bergleuten gesucht worden sind. Die nicht vorhandenen, sehr spärlichen oder wenig eindeutigen Beschreibungen in der Literatur des 16. bis 18. Jahrhunderts machen es jedoch unmöglich, den Stephanit hier zu identifizieren. Unter den alten Erwähnungen oder Beschreibungen verbergen sich sicher verschiedene Minerale, darunter wahrscheinlich Stephanit, Polybasit und Pearceit, aber auch silberhaltiges Fahlerz, Acanthit/Argentit und enge Verwachsungen mehrerer Minerale. Mit den damaligen Methoden ist eine Unterscheidung zum Teil auch nur schwer möglich gewesen. Weiterhin kommt Stephanit nur selten in größeren Kristallen vor und wird deshalb nicht allgemein oder nur in einigen Bergbaurevieren bekannt gewesen sein. Aus der frühen Literatur wird deutlich, dass einzelne Autoren trotz Verwendung gleicher Bezeichnungen nicht das Gleiche darunter verstanden haben. Eine eindeutige Beschreibung des Minerals findet sich deshalb für ein Silbermineral erst verhältnismäßig spät.

Der erste Hinweis auf das Silbermineral findet sich möglicherweise schon bei Georg AGRICOLA. In seinem Werk "Bermannus, sive de re metallica" von 1530 zählt er die Silbererze auf:
"Argentum rude   silber ertz.
Argentum rude puniceum   rot gulden ertz.
Argentum rude plumbei coloris   glasz ertz.
Argentum rude nigrum   schuuartz ertz.
Argentum rude purpureum   brun ertz.
Argentum rude cineraceum   grau ertz."
Der Stephanit könnte hier mit unter dem "argentum rude nigrum", dem Schwarzerz, zu finden sein. 1546 erwähnt AGRICOLA in "De Natura Fossilium" das Erz nochmals. Eine Beschreibung fehlt auch hier, lediglich das Fürstentum Meißen sowie Böhmen werden als Vorkommen erwähnt. In den von Hans PRESCHER 1958 und Fritz KRAFFT 2006 herausgegebenen Übersetzungen des Werkes wird das "argentum rude nigrum" mit dem Stephanit gleich gesetzt. Dies bleibt jedoch eine Spekulation, für die es keine Belege gibt. Ob AGRICOLA hier tatsächlich ein Mineral oder mehrere meinte, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die zeitgenössischen Quellen geben dazu keine Auskunft.
Johann MATHESIUS beschreibt in seiner "Sarepta oder Bergpostill" von 1562 mehrere Silbererze, geht aber nicht auf das Schwarzerz ein. Johannes KENTMANN führt 1565 ein "argentum nigri coloris", aber ohne nähere Beschreibung. Er erwähnt lediglich eine Stufe, auf der es wie "Cypressen" gewachsen sei. Für die nächsten hundert Jahre fehlen in der Literatur offenbar Hinweise auf ein Schwarzerz. Für die nächsten knapp 300 Jahre wird der Stephanit recht eindeutig nicht von anderen Silbermineralen getrennt. Es sollte deshalb auch vermieden werden, die Erwähnung bei AGRICOLA als eine frühe Identifizierung des Minerals zu intepretieren.


           Naturalienkabinette und Mineralsammlungen

Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wird wieder ein Schwarzerz in den Verzeichnissen von Naturalienkabinetten und Mineralsammlungen erwähnt. Die Veröffentlichung solcher Verzeichnisse wurde in dieser Zeit recht beliebt. Dahinter standen wisenschaftliche, aber auch repräsentative oder kommerzielle Gedanken. Die Natur galt als erkennbar, man konnte sie beschreiben und in eine Ordnung bringen. Die systematische Darstellung von Mineralen und Gesteinen war ein Baustein dazu. Besitzer von großen Sammlungen waren aber auch stolz darauf, was sie zusammen getragen hatten, und wollten dies zeigen. Sie stellten deshalb selber Kataloge zusammen oder beauftragten andere Autoren damit. Öfter wurden auch nach dem Tod eines Sammlers im Auftrag der Hinterbliebenen ein Katalog gedruckt, um die recht wertvolle Sammlung verkaufen zu können. In allen diesen Verzeichnissen aus der Zeit fehlen jedoch generell nähere Beschreibungen des Schwarzerzes oder von Kristallen, so das sich heute nicht mehr sagen lässt, welche Minerale vorgelegen haben könnten.

Der anonym 1683 herausgegebene Katalog des ein Jahr vorher verstorbenen Naturalien-, Kunst- und Büchersammlers Élie BRACKENHOFFER (1618-1682) aus Strasbourg im Elsass führt:
"Minera argenti Schemnitiana nigricans ex silice, ein Ungarisch schwartz Silber- oder Glaaß-ertz auß und zwischen klimmerichten Quarzen. [...]
Minera argenti nigri, schwarz Sammet-ertz / sehr rar und Silber-reich."

In dem großen Naturalienkabinett von Johann Jacob SPENER (???? – 1692), Professor für Physik und Mathematik an der Akademie zu Halle, findet sich in dem von Johann Martin MICHAELIS 1693 veröffentlichten lateinisch/deutschen Katalog das Schwarzerz nur spärlich vertreten, obwohl sich die Aufzählung der Silberminerale über mehrere Seiten erstreckt:
"Minera argenti nigra, mixto argenti capillari, quarzo innata albo Schneebergensis Misn.
[...]
Minera argenti nigricans Freibergensis. [...]
Minera argenti nigricans de S. Laurentio. [...]"
"Ein Stück Schwarzertz mit einer weissen Silberguhr / und weißgülden Haarsilber / auff einem weissen Quartz von Schneeberg. [...]
Schwarz-Ertz von Freyberg. [...]
Schwarz-Ertz von S. Lorenz. [...]"
Mit dem Fundort S. Lorenz ist die Grube in Halsbrücke bei Freiberg gemeint.

In dem lateinisch/deutschen Katalog der bedeutenden Mineraliensammlung des Leipziger Kaufmanns und Ratsherrn Johann RICHTER, 1743 von dem Mediziner und Forschungsreisenden Johann Ernst HEBENSTREIT sehr aufwändig als "Museum Richterianum" publiziert, werden mehrere Exemplare des Schwarzerzes unter den "Glebae Argentiferae" aufgeführt. Als Fundorte werden Johanngeorgenstadt, Halsbrücke und Freiberg in Sachsen, Joachimsthal (heute Jachymov) in Böhmen sowie Schemnitz und Kremnitz in Ungarn (heute Banská Štiavnica und Kremnica, Slovakei) genannt. Zu einem Exemplar gibt HEBENSTREIT auch den Silbergehalt an:
"Schwarz reichhaltiges Silbererz, vom S. Eliasstollen, zu Johanngeorgenstadt.
Der Zentner davon hält acht und sechtzig Mark Silber."
Umgerechnet aus 224 Mark = 1 Zentner ergibt dies einen Silbergehalt von 30,3 %, was deutlich unter dem Silberanteil im Stephanit liegt.


           Das Schwarzerz in den frühen Mineralsystematiken

Bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts machten sich vor allem schwedische Naturforscher und Chemiker um die Zusammenstellung der Minerale zu Systematiken sehr verdient. Zu dem Schwarzerz können sie jedoch nur sehr spärliche Angaben machen. Möglicherweise kannten sie das Material nicht oder nur unzureichend aus eigener Anschauung.

Der schwedische Naturforscher Carl von LINNÉ kennt in der ersten Ausgabe von 1735 seines "Systema Naturæ", das eine Systematik des Mineral-, Pflanzen- und Tierreiches darstellt, ein Schwarzerz oder ein vergleichbares Silbererz noch nicht. Dagegen findet sich bei Johan Gottschalk WALLERIUS 1747 in seinem Mineralsystem ein "Argentum sulphure arsenico cupro & ferro mineralisatum, minera nigra vel fuliginea". In der Übersetzung von Johann Daniel DENSO von 1750 heißt es dazu:
"Schwarzerz. Schwarzgülden. Spec. 298.
Argentum, sulphure, arsenico, cupro et ferro mineralisatum, minera nigra vel fuliginea. Minera argenti nigra. Argentum rude nigrum. Gleba nigra argenti particeps. HEBENSTREIT.
Ist ganz dunkel und meistens Rusfarben, schwer und los; man meint, es sei entweder ein dunkeles und schwärzliches Weisgüldenerz, oder eine schwarze Steinart mit eingesprengten und eingestreuten Körnern, von Weisgülden oder Rothgülden, deren Teilchen man auch zuweilen wahrnehmen kan; sizt meistenteils im Spath; quarz, oder schwarzen Hornstein; hält Kupfer und Eisen, zuweilen gleichfalls Blei, besonders das pechschwarze, wie auch Silber oft über 1/4 Teil. Man findet:
1. Derbes Schwarzerz. Minera argenti nigra solida.
2. Verwittertes Schwarzerz. Minera argenti spongiosa.
Wird bei Freiberg gefunden, hält 30 pro Cent Silber. [...]
3. Pechschwarzes Schwarzerz. Minera argenti nigra picea."
WALLERIUS bezieht sich hier zwar auf die Bezeichnungen bei AGRICOLA, HEBENSTREIT und anderen Autoren, ob er jedoch das gleiche darunter versteht, erscheint recht fraglich. Die Angaben zur Zusammensetzung passen zu WALLERIUS Vermutung, dass hier ein Fahlerz vorliegt. Nach den Beschreibungen hat er den Stephanit wohl nicht gekannt.

1748 erwähnt auch Carl von LINNÉ unter den Silbererzen kurz ein "ARGENTUM obscurum. schwarz Erz", kann aber auch keine neuen Erkenntnisse beitragen. Als Vorkommen wird nur allgemein "Germania" genannt.

Axel Frederic von CRONSTEDT geht in seinem schwedischen Werk "Försök til Mineralogie" von 1758 kurz auf das "Swartgylden" ein und stellt es zu dem "Weisgylden", einem Fahlerz. Er charakterisiert es wie folgt:
"Swartgylden.
Är af en swart eller sotig färg; kallas därföre af Tyskarne Silber-Schwärtze eller Rußigter-Ertz."
In der Übersetzung von CRONSTEDTs Werk durch Morten Thrane BRÜNNICH von 1770 heißt es:
"Schwarzgülden. Ist von einer schwarzen oder rußigen Farbe; daher es von den Deutschen Silberschwärze, oder rußiges Erz genennet wird."
Was CRONSTEDT hier meinte, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die Beschreibung erinnert weder an Stephanit noch an ein Fahlerz. Wahrscheinlich kannte CRONSTEDT das Erz nicht aus eigener Anschauung.

Bei keinem der Autoren ist der Stephanit unter dem Schwarzerz zu identifizieren. Auffällig ist, dass jegliche Hinweise auf die prismatischen, sechsseitigen Kristalle fehlen.


           Das Röschgewächs aus Schemnitz

Im Jahr 1759 berichtet der am Bergbau sehr interessierte Ökonom und Politiker Johann Heinrich Gottlob von JUSTI von einem Silbererz aus Schemnitz, heute Banská Štiavnica in der Slovakei:
"Man hat in denen Ungarischen Bergwerken und insonderheit zu Schemnitz eine Art von Silbererzt, das zwar daselbst genugsam bekannt ist, davon ich mich aber nicht erinnere, bey denen Mineralogischen Schriftstellern eine Nachricht gefunden zu haben, und das man bey allen diesen Schriftstellern unter den Classen der Silbererzte vergeblich suchen wird. Es wird daselbst Röschgewüchse, oder gewächse genennet. [...]
Dieses Erzt siehet zum Theil weißgrau, zum Theil schwarzgrau, auch zuweilen etwas bräunlich aus; und diese Farben sind gemeiniglich in einerley Stufe beysammen, jedoch an verschiedenen Stellen zu sehen. Auf seiner Oberfläche ist es allemal krauß, oder körnicht und scheinet von einer lockern und holen Zusammenfügung zu seyn [...]. Dieses hintert aber nicht, daß es nicht von einen festen und unzerbrechlichen Bestandwesen seyn solte. [...]
Dieses Erzt ist sehr reich an Gehalt; und vielleicht das reichste Silbererzt, das noch je gefunden worden ist. Es ist eben so ergiebig als das allerreichste Glaßerzt, ja noch etwas reichhaltiger. Ein Probier-Centner hat mir 82 Pfund gegeben [...]. Dieses Erzt ist auch keineswegs mit Schwefel vererzet, wie wir bald hören werden. Ich habe vielmehr nicht die geringste Spur von Schwefel darinnen entdecken können. [...] So viel ich aus verschiedenen Versuchen habe urtheilen können; so ist dieses so genannte Röschgewächse mit Arsenik vererzet, oder es hat doch den Arsenik unstreitig in seiner Grundmischung."
JUSTI fand noch etwas Eisen und Kupfer und vermutete auf Grund der deutlichen Differenz zu 100 % noch eine andere Komponente, möglicherweise Alkali. Ein Halbmetall schloss er auf Grund seiner Versuche aus. Die Analyse von JUSTI ist aus heutiger Sicht schwer zu erklären, insbesondere dass er einen Schwefelgehalt ausdrücklich ausschloss. Bemerkenswert ist, dass auch hier nichts von den für Stephanit typischen säulenförmigen Kristallen erwähnt wird.
Der Name Röschgewächs ist auf das mittelhochdeutsche Adjektiv rösch zurückzuführen. Das Wort hat zahlreiche Bedeutungen, darunter frisch, hart, spröde oder knisternd (LEXER, 1872).


           Sprödglaserz, Sprödglanzerz

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird das Erz, zumindest von einigen Autoren, als eine Variante des Glaserzes betrachtet. So fügt Morten Thrane BRÜNNICH 1770 in der Übersetzung von Axel Frederic von CRONSTEDTs Werk "Försök til Mineralogie" unter dem Glaserz einen Abschnitt ein:
"Der Uebergang vom Glaserz in Rothgülden wird in Ungarn Rösch-Gewächs genannt, in Sachsen aber sprödes Glaserz. Es ist von schwarzer Farbe, giebt gerieben auch ein schwarzes Pulver. Auf den Himmelsfürsten bey Freyberg ist sein Silbergehalt den Berichten nach bis 140 Mark gekommen, nunmehro sind diese Stuffen sehr rar. Es schießt bisweilen in dendritischen Figuren, zwischen den Bleyglanz auf den alten grünen Zweig bey Freyberg an."
BRÜNNICH verbindet damit das Rösch-Gewächs mit dem Sprödglaserz. Der angegebene Silbergehalt im spröden Glaserz von 140 Mark entspricht 62,5 %.

In einem 1772 anonym herausgegebenen Katalog einer sehr umfangreichen Mineralsammlung finden sich unter den Glaserzen sowohl ein knospiges als auch ein sprödes Glaserz aus dem Freiberger Revier:
"7. Knospigtes geschmeidiges und derbes sprödes Glaserz, mit eingesprengtem Kupferkieß, nebst etwas drusigten Spath und verhärteten Steinmark; vom Thelersberger Stollort gegen Abend, von eben deselben Grube [...]
10. Derbes sprödes und knospigtes geschmeidiges Glaserz, mit rothgülden und Weißerz, auch Haarsilber, eingesprengten Kieß und drusigten Spath in crystallinischen Quarz; von der neuen Hoffnung Gottes zu Bräunsdorf [...]
16. Derbes sprödes Glaserz mit eingesprengten Bleyglanz und Kieß in Spath; vom Kühschacht [...]
22. Sprödes Glaserz auf drusigten Kieß mit Blende, Quarzkrystallen und Kneuß; vom jungen Thurmhof "
Das spröde Glaserz wird hier noch von einer Reihe von weiteren Gruben erwähnt. Das knospige Glaserz ist auf Grund der angegebenen Eigenschaften als Argentit (Acanthit) identifizieren.

Johan Gottschalk WALLERIUS schlägt in dem "Systema mineralogicum" 1778 explizit den Bogen von AGRICOLAs Schwarzerz bis zu dem spröden Glaserz und dem Röschgewächs. Unter der Species 290, dem "MINERA ARGENTI NIGRA" versteht er
"Argentum rude nigrum. AGRICOLA.
Gleba nigra argenti particeps. HEBENSTREIT in Mus. Richt. [...]
Argentum arsenico & cupro sulphurato mineralisatum, minera mollis destructa. CRONSTEDT. 171.[...]
Germ. SCHWARZGULDENERZ. SILBERSCHWÆRZE, RUSSICHTES ERZ."
Weiterhin rechnet er das "mineram argenti nigram fragilem", das schwarze spröde Silbererz, und das ungarische Röschgewächs dazu. WALLERIUS führt mehrere Varietäten auf: spongiosa, pulverulenta, lamellosa, vegetans und superficialis, ein schwammförmiges, pulveriges, lamellenförmiges, pflanzenartiges und oberflächlich angeflogenes. Das Mineral wird als schwarz, rußglänzend, sehr spröde und schwer beschrieben. Den Silberanteil gibt WALLERIUS mit 1/3 bis 1/2 an, und damit erheblich niedriger als er im Stephanit sein müsste, außerdem sind Arsen, Schwefel und Kupfer vorhanden. Kristallformen werden nicht beschrieben, nur das "MINERA ARGENTI NIGRA, lamellosa" kann als ein Hinweis auf lamellenförmige, blättrige Kristalle verstanden werden. Die Beschreibung und die Angaben zur Zusammensetzung machen deutlich, dass WALLERIUS hier recht verschiedenes Material unter einer Species versteht.

Abraham Gottlob WERNER und Christian August Siegfried HOFFMANN greifen 1789 die deutsche Bezeichnung auf und führen in dem Mineralsystem unter den Silbererzen ein "Spröd-Glaserz", jedoch ohne weitere Charakterisierung oder Fundorte. Als ein separates Mineral wird die "Silberschwärze" aufgeführt, ebenfalls ohne nähere Angaben.





Stephanit-Kristalle. Freiberg, Erzgebirge, Sachsen. Größe der Stufe 1,2 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



           Die erste Beschreibung von Kristallformen

Erst Ende des 18. Jahrhunderts, und damit bemerkenswert spät für ein Silbererz, welches naturgemäß seit langem das Interesse der Bergleute, Mineralogen und Sammler fand, erschien die erste Beschreibung der Kristallformen. Dietrich Ludwig Gustav KARSTEN veröffentlicht 1789 eine ausführliche systematische Zusammenstellung der Mineralsammlung des kurz vorher verstorbenen Nathanael Gottfried LESKE aus Leipzig. Hier werden neben dem derben Sprödglaserz auch säulige und tafelige Kristalle aufgeführt:
"In vollkommnen sechsseitigen Säulen mittler Grösse, mit vier Flächen zugespizt, und die Zuspizzung wieder abgestumpft, krystallisirtes Sprödes Glaserz; von Freiberg. [...]
In etwas niedrigern vollkommnen sechsseitigen Säulen, theils klein theils sehr klein, krystallisirtes Sprödes-Glaserz, mit vielem Gediegen-Silber in Quarz; von Schneeberg. [...]
In vollkommnen etwas dikken sechsseitigen Tafeln krystallisirtes Sprödes-Glaserz, in einem mit etwas Kupferkies und Schwarzer-Blende gemengten Schwefelkies woran sich auch etwas Quarz befindet; vom Iungen-Thurmhof bei Freiberg. [...]
In sehr dünnen dergleichen Tafeln krystallisirtes Sprödes-Glaserz mit einer kleinen Druse und aufliegender krystallisirten Braunen-Blende; aus Ungarn."

Wenig später veröffentlicht auch Abraham Gottlob WERNER 1791 eine Beschreibung der Kristallformen des Spröd-Glaserzes in dem systematischen Katalog der berühmten Mineralsammlung des einige Jahre vorher verstorbenen Berghauptmanns Carl Eugen PABST VON OHAIN:
"40. In sechsseitige Säulen an jedem Ende mit sechs Flächen die auf die Seitenflächen aufgesetzt sind, zugespitzt, kristallisirtes Spröd-Glaserz, die Seitenflächen in die Länge gestreift; vom Himmelsfürsten ohnweit Freiberg. [...]
42. In dergleichen niedrige Säulen, die Zuspitzungen zum Theil abgestumpft, kristallisirtes Spröd-Glaserz, mit einigen Rothgiltig-Erz-Kristallen gemengt; ebendaher. [...]
45. In kleine sechsseitige Säulen, mit sehr schwach abgestumpften Endkanten kristalisirtes Spröd-Glaserz, in Glanzkobelte; vom Neuen Unverhoften Glüke zu Ober-Wiesenthal ohnweit Annaberg. [...]
49. In kleine und dike sechsseitige Tafeln kristallisirtes Spröd-Glaserz, das mit vielem Rothgültig-Erze gemengt ist, vom Priester zu Schneeberg. [...]
54. In theils kleine, theils sehr kleine volkommene sechsseitige Tafeln, die einander durchkreuzen, kristallisirtes Spröd-Glaserz, das mit sehr vielem Schwefelkiese gemengt ist; vom Jungen Thurmhofe ohnweit Freiberg. [...]
57. In dünne auf einander gewachsene sechsseitige Tafeln mitlerer Größe kristallisirtes Spröd-Glaserz, mit Gediegen-Silber, Bleiglanze, brauner Blende und vielem Braunspathe gemengt; vom Himmelsfürsten ohnweit Freiberg."
Aus den von KARSTEN und WERNER aufgeführten Beispielen mit den säulenförmigen und tafeligen Kristallen wird deutlich, dass unter dem Spröd-Glaserz offenbar Stephanit und Polybasit/Pearceit gemeinsam verstanden werden.


           Eine quantitative chemische Analyse durch Martin Heinrich KLAPROTH

Der Chemiker Martin Heinrich KLAPROTH analysierte 1795 einige Silbererze, darunter auch das "Sprödglaserz":
"Sprödes Silberglanzerz.
Das in den sächsischen Gruben unter der Benennung Spröd-Glaserz, vorkommende Silbererz, wozu auch das in Ungarn so genannte Röschgewächs zu gehören scheint, unterscheidet sich im Aeussern von der vorhergehenden Gattung sowohl durch eine dunklere Farbe, als auch durch seine Zerreiblichkeit, oder den Mangel an Geschmeidigkeit. Wallerius u.a. leiteten diese Sprödigkeit vom beigemischten Arsenik her, welche Meinung aber nicht Grund hat; sondern jene Eigenschaft wird vom Spiessglanzgehalte dieser Erzart verursacht.
Zur Zergliederung wählte ich das blättrige spröde Glanzerz von der Grube Alte Hoffnung Gottes zu Grossvoigtsberg bei Freyberg, welches daselbst in dünnen, meistens zellig zusammengehäuften Tafeln, von eisenschwarzer Farbe, in Gesellschaft eines, in niedrigen sechsseitigen Säulen krystallisirten, mit 3 Flächen zugespitzten Kalkspaths, in Klüften einer gneusigen Gebirgsart, vorkommt."
Nach der Beschreibung hat KLAPROTH eher Polybasit/Pearceit vorzuliegen, während es sich nach der Analyse (siehe Tabelle unten) vermutlich eher um Stephanit als um Polybasit handelt. Das Verhältnis von Antimon und Schwefel und der niedrige Kupfergehalt würde für ersteren sprechen, jedoch ist der Analysenfehler schwer einzuschätzen. KLAPROTH Analyse blieb offenbar für längere Zeit die einzige an dem Material.


           Weitere Untersuchungen am Sprödglanzerz

Eine ausführliche Beschreibung des Spröd-Glanzerzes gibt Friedrich MOHS 1804 in seinem Katalog der Sammlung des Herrn Jacob Friedrich VON DER NULL:
"Das Spröd-Glanzerz ist weit seltener, als die vorhergehende Gattung, und es ist nur in wenigen Gegenden zu Hause. Es hat nicht seinen Namen von der Sprödigkeit, denn es ist Milde: und man darf also auch hier die Benennung nicht für eine Erklärung nehmen. Die Verwandschaft zum Glanzerze, haben wir bereits angezeigt; anderer Seits, verläuft es sich zuweilen in das Weissgiltigerz, und es geschieht daher oft, dass diese Gattungen mit einander verwechselt werden, wenn beide derb vorkommen. - Die Farbe des Spröd-Glanzerzes, ist ein Mittel zwischen bleigrau, und eisenschwarz. [...] Seine Krystallisationen stammen sämmtlich von der gleichwinklichen sechsseitigen Säule ab. Wenn diese vollkommen ist, und niedrig wird; giebt sie die vollkommene, sechsseitige Tafel; wenn die Endkanten abgestumpft sind, die sechsseitige Tafel mit zugeschärften Enden. Diese Abstumpfungen wachsen, und es entsteht dann eine sechsflächige, flache Zuspitzung der Säule, deren Flächen auf den Seitenkannten aufgesetzt sind. Wird die so veränderte Säule niedrig; so entsteht eine flache, sechsseitige Doppel-Pyramide, die Seitenflächen der einen, auf die der anderen aufgesetzt. [...] Das Spröd-Glaserz ist inwendig meistens glänzender als das Glanzerz, stets glänzender als das Weissgiltigerz, und sein Bruch wechselt aus dem klein-muschlichen, ins unebne von kleinem Korne. Es ist weich; stets milde, (welches ein Hauptkennzeichen ist,) und zeichnet sich durch keines seiner übrigen Kennzeichen besonders aus."
MOHS beschreibt dann z.T. recht detailliert 17 Stufen aus der Sammlung nach der Morphologie der Kristalle und der Paragenese. Die Stufen stammen von "Schemnitz in Nieder-Ungarn", "Freyberg im sächsischen Erzgebürge" und "Joachimsthal in Böhmen". Nach den Beschreibungen kann man annehmen, dass sich, wie bereits bei KARSTEN 1789 und WERNER 1791, sowohl Stephanit als auch Polybasit/Pearceit unter den Stufen befinden. Das "Schwarzgiltigerz" trennt MOHS davon ab und führt es als eine eigene, mit dem Fahlerz eng verwandte Spezies. Der Beschreibung nach dürften damit auch ein silberhaltiges Fahlerz, vielleicht Freibergit, oder Gemenge gemeint sein. Von der ursprünglichen Bedeutung bei WALLERIUS, die den Stephanit wohl mit einschloss, dürfte es sich damit deutlich entfernt haben.

1818 untersuchte Rudolph BRANDES ein "Spödglanzerz" von der Grube Neuer Morgenstern bei Freiberg. Das Material hatte er von August BREITHAUPT bekommen. Er findet in dem Material kein Antimon, statt dessen einige Prozente Arsen, außerdem einen deutlichen Kupfergehalt. Auch wenn der Arsengehalt zu niedrig ist, wird deutlich, dass ihm kein Stephanit sondern Pearceit vorgelegen hat.


Stephanit-Kristall, aus MOHS (1824).




Stephanit-Kristalle aus Freiberg, Sachsen, nach GOLDSCHMIDT (1920).



           Prismatischer Melanglanz: die erste eindeutige Beschreibung

Die erste eindeutige Charakterisierung des heute als Stephanit bekannten Minerals findet sich bei Friedrich MOHS 1824 unter dem Namen "prismatischer Melanglanz". Nach Kristallvermessungen kommt er zu dem Ergebnis, dass das Mineral orthorhombisch kristallisiert. MOHS gibt mehrere Formen und auch das Achsenabschnittsverhältnis an. Die Härte bestimmte er mit 2 - 2.5, die Dichte zu 6.269, das Mineral weist eine eisenschwarze Farbe und einen ebensolchen Strich auf. Bei der chemischen Zusammensetzung bezieht sich MOHS auf die Analyse von KLAPROTH. Zm Vorkommen schreibt MOHS:
"Man kennt den prismatischen Melan-Glanz vorzüglich aus Sachsen, aus Böhmen und aus Ungarn, wo er Röschgewächs genannt wird. In Sachsen sind es die Bergwerksreviere von Freiberg, Schneeberg und Johann-Georgenstadt; in Böhmen die von Przibram und Ratieborziz, und in Ungarn die von Schemnitz und Cremnitz, wo er sich findet. Zu Joachimsthal, zu Andreasberg am Harze, wiewohl hier selten, zu Zacatecas in Mexico und in Peru, kommt er ebenfalls vor."
Den Namen Melan-Glanz hatte MOHS nach griechisch melas = schwarz gewählt. Seine Kristallvermessungen erwiesen sich als außerordentlich gut. Er berechnete daraus das kristallografische Achsenabschnittsverhältnis a : b : c = 0.629 : 1 : 0.685 (umgerechnet, MOHS hatte die Werte bezogen auf a = 1). Für Stephanit werden heute die Gitterparameter a = 7.8329, b = 12.458 und c = 8.5272 Å angegeben (LEITL et al., 2009). Daraus ergibt sich ein Verhältnis von a : b : c = 0.629 : 1 : 0.685, was bis zur dritten Stelle nach dem Komma mit den Werten von MOHS von 1824 übereinstimmt. Da hier das Mineral Stephanit erstmals eindeutig zu identifizieren ist, gilt die Veröffentlichung von Friedrich MOHS als die Originalbeschreibung, auch wenn er noch nicht den heute üblichen Namen verwendet. Die bei ihm genannten Vorkommen können somit als Typlokalitäten betrachtet werden.


           Chemische Untersuchungen im 19. Jahrhundert

Carl Caesar von LEONHARD verwendet 1826 wieder den Begriff "Schwarzgültigerz" und gibt als Synnonyme "Spröd-Glanzerz, Spröd-Glaserz, Röschgewächs, Röscherz, prismatischer Melanglanz" an. Bei der Beschreibung der Kristallformen und Symmetrie bezieht er sich auf MOHS. Zur chemischen Zusammensetzung gibt LEONHARD die Analysen von KLAPROTH und BRANDES an und schreibt dazu: "Die Genauigkeit der KLAPROTH'schen Zerlegung ist zweifelhaft; nach den vorläufigen Versuchen von BERZELIUS besteht die Substanz aus Schwefel-Silber und Arsenik-Silber; Antimon enthält dieselbe nicht." Auch betrachtet er das "Schilf-Glaserz" von FREIESLEBEN (= Freieslebenit) als wohl identisch mit dem Schwarzgültigerz. Was BERZELIUS analysiert hatte, ist nicht ganz klar, möglicherweise das heute als Pearceit bekannte Mineral.

1829 untersuchte Heinrich ROSE ein Sprödglaserz von Schemnitz (heute Banska Stiavnica, Slovakei), dessen Charakteristik völlig mit der Beschreibung des prismatischen Melanglanzes durch MOHS übereinstimmte. ROSE bestätigte im wesentlichen die damals schon über 30 Jahre alte Analyse von KLAPROTH und seine Daten liegen recht dicht an der theoretischen Zusammensetzung für das Mineral. Er stellte für das Mineral die etwas an die heutige Schreibweise angepasste Formel "Sb2S3 + 6AgS" auf. Auf Grund unzureichend bekannter Atomgewichte muss Ag in der Formel noch verdoppelt werden. Gegenüber der heute gültigen Formel ist der Silbergehalt etwas zu hoch.

Wilhelm HAIDINGER (1845) übernimmt bei der Benennung des Minerals als Stephanit die Formel von ROSE. Eine Formel mit geringerem Silbergehalt, "5 AgS + Sb2S3" findet sich bei James Dwight DANA 1868. Auch hier muss das Silber noch verdoppelt werden.

August FRENZEL untersuchte 1873 langsäulenförmige Kristalle von "Melanglanz" (mit einer Dichte von 6.28 g/cm3) von der Grube Gesegnete Bergmannshoffnung in Obergruna bei Freiberg, da es bisher keine brauchbare Analyse von einem sächsischen Vorkommen gab. FRENZEL schreibt, dass seine Analyse der Formel "5 Ag2S . Sb2S3" entspricht. Dies ist wahrscheinlich die erste Angabe der korrekten, noch heute gültigen Formel für das Mineral.


           Kristallografische Untersuchungen

Aus Kristallvermessungen und Flächenstreifungen schloss Henry MIERS (1890), dass Stephanit hemimorph kristallisiert. J. MURDOCH bestätigte 1942 diese Beobachtung.
Eine Einkristall-Strukturanalyse führten B. RIBÁR & W. NOWACKI (1970) durch. Sie fanden die orthorhombische Raumgruppe Cmc21 und die Zelle a = 7.837, b = 12.467 und c = 8.538 Å mit Z = 4. Die Struktur weist isolierte SbS3-Pyramiden auf. Die Ag-Atome sind in Schichten parallel (023) angeordnet. Vergleichbare Daten erhielten PETRUNINA et al. (1970), die parallel dazu ebenfalls eine Strukturanalyse von Stephanit durchführten. Bei einer Strukturverfeinerung unter Verwendung von einem Kristall aus Freiberg bestätigten LEITL et al. (2009) das bisherige Modell, konnten jedoch genauere Werte für die Silberpositionen im Gitter erzielen. Die Autoren fanden eine Zelle mit a = 7.8329, b = 12.458 und c = 8.5272 Å.


           Die Benennung als Stephanit

Ungewöhnlich für ein relativ verbreitetes Silbererz war, dass lange Zeit eine internationale Bezeichnung fehlte. Friedrich MOHS 1824 hatte dem Mineral den deutschen Namen Melanglanz gegeben. François Sulpice BEUDANT 1832 nannte das Mineral Psaturose, nach griechisch ψαθυρος = spröde. Der Name stieß jedoch auf wenig Zustimmung. Bedeutungslos blieb auch James Dwight DANAs (1844) systematische Bezeichnung "Lunites rhombicus", entsprechend der von LINNÉ für Pflanzen und Tiere entwickelten binomialen lateinischen Nomenklatur. Die Bezeichnung bezieht sich offenbar auf Luna = Mond, nach der alchemistischen Zuordnung von Silber zum Mond. Auch die von Ernst Friedrich GLOCKER (1847) nur drei Jahre später vorgenommenen Umbenennung in "Melanargyrites dystomus, dystomer Melanargyrit" erlangte keine Beachtung mehr.

Die heutige Bezeichnung Stephanit wurde 1845 von Wilhelm HAIDINGER gewählt:
Auf der einer alten Spezies beigelegten neuen Namen wünsche ich hier noch besonders die Aufmerksamkeit der Mineralogen festzuhalten. Es ist der Name Stephanit, Seiner kaiserlichen Hoheit unserem durchlauchtigstem ERZHERZOG STEPHAN geweiht, für den prismatischen Melanglanz von MOHS, einen Theil des WERNERischen Sprödglaserzes. Die Spezies besitzt zusammengesetzte Namen, Trivialnamen genug, aber keinen einzelnen spezifischen Namen, ausser dem BEUDANTischen Psaturose, den wir Deutsche doch nicht als gut bezeichnen können. Wenn ich aber insbesondere diese schöne, und in unserem eigenen Lande sogar technisch wichtige Spezies für den Namen wählen durfte, so glaube ich, mir dazu durch die vor mehr als zwanzig Jahren vollendete krystallographische Bestimmung derselben wie sie in MOHS Werken enthalten ist, einigen Anspruch erworben zu haben, und ich wünsche dabei die Erinnerung an die Fundorte ausgezeichneter Krystalle, Przibram und Ratiborzitz, festzuhalten, in dem Lande, das eben jezt den hohen, kenntnisreichen Gönner als seinen Chef verehrt."
Erzherzog Stefan Franz Viktor von Österreich (1817-1867) war ein Freund und Förderer des Bergbaus. Der neue Name für das Mineral setzte sich sehr schnell durch.


Literatur:
AGRICOLA, G. (1530): Bermannus sive de re metallica.- Basileæ, in ædibus Frobenianis, 135 p. (p. 131-132)

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Anonymus (1772): Vollständiger Catalogus einer Suiten Mineralien-Sammlung welche aus 4263 Numern bestehet; aus allen Ländern Europens und den übrigen Welttheilen mit größter Sorgfalt gesammlet.- Leipzig, 301 p. (p. 206-210)

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MOHS, F. (1824): Grund-Riß der Mineralogie, 2. Theil. Pysiographie.- Dresden, in der Arnoldischen Buchhandlung, 730 p. (p. 587-591)

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Chemische Analyse von "Röschgewächs" und "Sprödglaserz" (in Masse-%)

     Röschgewächs,  
  Schemnitz   
  (JUSTI, 1759)   
  Spröd-Glaserz,
  Großvoigtsberg   
  (KLAPROTH, 1795)   
  Sprödglanzerz,
  Freiberg
  (BRANDES, 1818)   
  Sprödglaserz,
  Schemnitz       
  (ROSE, 1829)       
  Melanglanz,
  Freiberg
  (FRENZEL, 1873)   
  Stephanit,
  theoretische
  Zusammensetzung   
  Ag   82   66.50   65.50   68.54   68.64   68.33
  Sb       10     14.68   15.76   15.42
  Fe     1     5     5.46      
  Cu     1 - 2     0.50     3.75     0.64    
  As     4 - 5     3.30      
  S     -   12   19.40   16.42   16.49   16.25
  Bergart         1     1.00      
  Summe          95   98.41 100.28 100.89 100.00
        eventuell
  Stephanit
  wahrscheinlich
  Pearceit
  Stephanit   Stephanit  





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