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Steineisenmeteorite - Fotos und Klassifikation
Mesosiderite
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Steineisenmeteorite stammen von größeren, differenzierten Körpern. Es handelt sich um eine recht
heterogene Klasse, denen Merkmal etwa gleich große Anteile (mit recht weitem Spielraum) von Silikat und
Ni-Fe-Metall sind. Dieses Merkmal weisen jedoch auch andere Meteorite auf, z.B. die Bencubbinite, verschiedene
Silikat-haltige Eisenmeteorite (wie Steinbach, Udei Station u.a.) und einzelne Vertreter anderer Gruppen wie
der Winonait NWA 4024.
Die Steineisenmeteorite werden in Mesosiderite (nach griech. mesos = halb und
sideros = Eisen) und Pallasite (nach dem deutschen Naturforscher Peter Simon Pallas, der 1772 eine
große Masse eines derartigen Meteoriten bei Krasnojarsk untersuchte und beschrieb) unterteilt.
Steineisen-Meteorite sind selten und machen nur 1,5 % der Fälle aus.
Mesosiderite bestehen aus Ni-Fe-Metall und meist stark brekziiertem Silikatmaterial. Es sind jedoch auch nicht
brekziierte Mesosiderite bekannt. Bei dem silikatischen Anteil handelt es sich um ein differenziertes magmatisches
Gestein, das überwiegend aus Pyroxen und Plagioklas aufgebaut wird und der Kruste eines achondritischen
Mutterkörpers entspricht. Es bestehen sehr enge Beziehungen zu Eucriten und Howarditen, die
Sauerstoff-Isotopenverhältnise plotten auf der gleichen Fraktionierungslinie wie die HED-Meteorite der Vesta.
Der Metall-Anteil weist Ähnlichkeiten zu den IIAB-Eisenmeteoriten auf. Die Entstehungsgeschichte der
Mesosiderite ist noch nicht genau bekannt, sie muss jedoch recht komplex sein. Eine Theorie geht von der Kollision
zweier größerer Körper aus, bei der sich Krustenteile des einen mit dem noch flüssigen Kern
des anderen Körpers mischen konnten. Möglicherweise ist die Vesta ein Produkt dieser Kollision.
Pallasite weisen Silikat-Einschlüsse, meist große Olivin-Kristalle, in einer Ni-Fe-Metall-Matrix auf.
Ursprünglich wurde angenommen, dass sie aus dem Grenzbereich von Kern und Mantel von größeren,
differenzierten Körpern stammen. Problematisch ist jedoch, dass die Pallasite wesentlich häufiger sind,
als es bei so einer schmalen Grenzschicht zu erwarten wäre. Eine aktuelle Theorie geht deshalb davon aus,
dass die Pallasite das Produkt von größeren Impakten bzw. Kollisionen sind, bei dem silikatisches Mantelmaterial
in einen flüssigen Eisenkern eingepresst wurde und dieses Gemisch recht schnell erstarrt ist.
Es bestehen enge Beziehungen verschiedener Pallasite zu Gruppen von Eisenmeteoriten.
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Klassifikation / Classification
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Mesosiderite | | Meteorit |
Mesosiderite A | A1 |
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A2 |
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A3 |
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A4 |
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Mesosiderite B | B0 |
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B1 |
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B2 |
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B4 |
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Mesosiderite C | C2 |
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Mesosiderite, not further grouped | |
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Pallasite | | Meteorit |
Pallasite, Main Group (PMG) | PMG |
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PMG - anomalous metal |
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PMG - anomalous silicate |
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Pallasite, Eagle Station Grouplet | |
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Pallasite, Pyroxene Grouplet | |
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Pallasite, ungrouped | |
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Pallasite, not further classified |
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Literatur siehe Hauptseite Meteorite
Weitere verwendete Literatur:
Sugiura, N. (2013): A preliminary petrographic study of several mesosiderites.- 44th Lunar and Planetary Science Conference, 1176.pdf
Terribilini, D. et al. (2000): Mineralogical and chemical composition and cosmic-ray exposure history of two mesosiderites and two iron meteorites.- Meteoritics & Planetary Science 35, 617-628
© Thomas Witzke
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