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Omphacit


Formel: (Ca,Na)(Mg,Fe,Al)Si2O6, monoklin

Typlokalität: Eventuell Zethau, wahrscheinlich aber Voigtsdorf bei Sayda, südlich Freiberg, Erzgebirge, Sachsen (und Silberbach bei Hof, Bayern, Deutschland; Saualpe, Kärnten, Österreich)

Erstbeschreibung:
WERNER, A.G. [herausgegeben und ergänzt von A. BREITHAUPT] (1817): Abraham Gottlob Werner's letztes Mineral-System. Aus dessen Nachlasse auf oberbergamtliche Anordnung herausgegeben und mit Erläuterungen versehen.- Freyberg und Wien, bey Craz und Gerlach und bey Carl Gerold, 58 p. (p. 23 und 56-57)

Erste Erwähnung:
HOFFMANN, C.A.S. & BREITHAUPT, A. (1815): Handbuch der Mineralogie. Zweiten Bandes zweite Abtheilung.- Freiberg, bei Craz und Gerlach, 322 p. (p. 300-302)





Grüner Omphacit mit Granat in Eklogit. Galgenberg bei Voigtsdorf, nahe Sayda, südlich von Freiberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 5,5 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



         Die Beschreibung von Omphacit

In dem von Carl August Siegfried HOFFMANN begonnenen und nach seinem Tod von August BREITHAUPT fortgesetzten 'Handbuch der Mineralogie' findet sich im Zweiten Band, zweite Abteilung von 1815 bei der Beschreibung des "körnigen Strahlsteins" am Ende noch ein kurzer Absatz:
"Der körnige Strahlstein, welcher mit edlem Granate verwachsen ist und im Baireuthischen vorkomt, gehört nun nach Hrn. Werner's neuesten Untersuchungen nicht mehr zum Strahlsteine, sondern bildet eine eigene neue Gattung, welche den Namen Omphazit, vom Omphax erhalten hat. Im Ergänzungsbande dieses Handbuches werden wir diesen Omphazit näher betrachten."
Nach der Beschreibung HOFFMANNs handelt es sich bei dem körnigen Strahlstein um Amphibole und Pyroxene.

Die erste Beschreibung des Minerals erschien zwei Jahre später. In dem von August BREITHAUPT 1817 herausgegebenen Mineralsystem von Abraham Gottlob WERNER findet sich in der "Sippschaft des Pistazits" das Mineral "Omphazit". Die Einordnung und Benennung stammt von WERNER, die Beschreibung fügte BREITHAUPT hinzu:
"Die Benennung bezieht sich auf die grüne Farbe, gleich der der unreifen Weintrauben, und schon bei Plinius findet sich ein Fossil mit dem Namen Omphax.
Aus einer in Hoffmann's Handbuch der Mineralogie Bd. II. Abth. 2. S. 302. gegebenen Bemerkung wird bereits bekant seyn, daß Hr. BR. Werner die Art des körnigen Strahlsteins nicht in ihrem früheren Umfange gelassen hat. Besonders die grösere Härte des Omphazits bewog ihn zur Trennung desselben vom Strahlstein. - Die Abänderungen, welche im Museo liegen, sind alle mit Edlem Granat gemengt, eine auch mit himmelblauem Cyanit. Die schönsten Abänderungen sind aus dem Baireuthischen und zwar von Silberbach bei Hof; einige von der Saualpe und eine sehr wahrscheinlich von Zethau unweit Freiberg. Hieraus gehet hervor, daß ein Theil des sonst sogenanten Smaragdits allerdings hierher zu rechnen ist, und eben so ein Theil der Diallage der französischen Mineralogen. - Da fast in allen davon bekanten Charakteristiken eine Vermengung von Omphazit, körnigem Strahlstein und selbst von Schillerstein stat findet; so darf ich mich auf keine von jenen näher beziehen."
Zethau gehört zur Gemeinde Mulda und liegt südlich von Freiberg, zwischen Großhartmannsdorf und Sayda.

Die bei HOFFMANN & BREITHAUPT 1815 angekündigte Beschreibung von Omphacit erschien 1818 im Vierten Band, Zweite Abteilung des Handbuches:
"Seine Farbe ist ein Mittel zwischen lichte lauch- und hoch berggrün, zuweile schon ins grasgrüne fallend.
Man findet ihn blos derb und eingesprengt.
Inwendig glänzend bis wenigglänzend, auch nur starkschimmernd,
von Fetglanze.
Der Bruch ist sehr schmal und kurzstrahlig, ins kleinblättrige übergehend, meist unter einander laufend. Der Querbruch (mit dem geringsten Glanze) ist uneben von feinem Korne.
Derb besteht er aus klein- und länglich körnig abgesonderten Stükken.
Uibrigen ist er durchscheinend, oft nur schwach,
hart im geringen Grade (zeimlich wie Feldspath),
nicht sonderlich schwer zerspringbar,
und nicht sonderlich schwer, den mitleren Grad noch übersteigend.
Spezifisches Gewicht: 3,30 des Baireuthischen.
Die Farbe, auch Bruch- und Absonderungs-Ansehen geben dem Omphazit Auszeichnung.
Eigentlicher körniger Strahlstein und grüner Bronzit sind leicht mit Omphazit zu verwechseln, aber auch sehr oft damit verwechselt worden. Der fast rechtwinklige Durchgang der Blätter, die Härte und die Schwere zwischen 3,25 und 3,45 erlauben schon, daß man dem Omphazit zu dem Pyroxène des Hrn. Hauy zähle [...]."
Mit dem "Durchgang der Blätter" ist die Spaltbarkeit gemeint. Die fast rechtwinklig aufeineder stehenden Spaltrichungen sind tatsächlich charakteristisch für Pyroxene. Auf die Vorkommen wird nur kurz eingegangen, danach findet sich das Mineral in Fattigau und Silberbach bei Hof, Bayern, an der Saualpe in Kärnten, an der Pacheralpe und "an einer Menge Orten". Ein sächsisches Vorkommen wird nicht explizit erwähnt.



         Vorkommen von Omphacit in Sachsen

Johann Carl FREIESLEBEN behandelt 1828 das Mineral und beschäftigt sich hauptsächlich mit den Vorkommen in Sachsen:
"Omphazit.
Dieß Fossil findet sich in Sachsen nur selten, mit Granat, Glimmer und Quarz, auf Lagern im Gneise. So ist es in einer dunkeln, bisweilen mit Hornblende gemengten, Varietät schon längst aus der Gegend von Zethau (S. 51) bekannt."
Bei dem Fundort Zethau bezieht sich FREIESLEBEN auf den Auktionskatalog der Sammlung von Hofrat Carl Heinrich TITIUS aus Dresden von 1821. Als weitere Fundorte in der Region erwähnt FREIESLEBEN den Rietenbachwald zwischen Eppendorf und Lippersdorf und die ab etwa 1745 bei Großwaltersdorf bauende Schmirgelzeche "Grünender belobter Tannebaum", beide südwestlich von Großhartmannsdorf. Weiterhin findet sich schöner smaragdrüner Omphacit mit Granat bei Zöblitz.

In dem erwähnten Auktionskatalog zur Sammlung von C.H. Titius (HEINRICH 1821) heißt es:
"65. Blaßrother eingespr. edler Granat, in Omphazit und Quarz; von Zotha bey Freiberg".
Ein Zotha ist in Sachsen nicht bekannt, es handelt sich offenbar um einen Schreibfehler für Zetha, eine ältere Bezeichnung für Zethau.
Über ein Vorkommen von Omphacit in Zethau ist sonst nichts weiter zu finden. Es gibt keine Beschreibung einer Fundstelle und keine Analyse des Materials in der Literatur. 1834 erwähnt FREIESLEBEN, dass es sich bei dem körnigen Strahlstein von Voigtsdorf auch um Omphacit handelt. Voigtsdorf ist ein Nachbarort von Zethau, gehört zu Dorfchemnitz und liegt ebenfalls nördlich von Sayda. Die Geologische Karte von Sachsen (Blatt 117, Sayda, 1931) verzeichnet am Galgenberg bei Voigtsdorf anstehenden Eklogit sowie einige Lesesteinvorkommen in unmittelbarer Nähe. Bei Zethau sind keine Vorkommen vermerkt.





Grüner Omphacit mit Granat in Eklogit. Zöblitz, Erzgebirge, Sachsen. Breite der Stufe 7 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.




         Eklogite

An den oben beschriebenen Fundorten kommt Omphacit als gesteinsbildendes Mineral in Eklogiten vor. Der Begriff Eklogit ("Eclogite") wurde von René-Just HAÜY 1822 für ein hauptsächlich aus grünem "Diallag" und Granat bestehendes Gestein geprägt, das untergeordnet auch andere Minerale wie Kyanit, weißen Epidot (gemeint ist wohl Zoisit) und andere enthalten kann. HAÜY leitete den Namen aus dem Griechischen εκλογή = Wahl oder Auswahl ab, da die Bestandteile dieses Gesteins in gewöhnlichen Gsteinen nicht zusammen vorkommen, sondern sie sich hier einander besonders gewählt zu haben scheinen. Der Name Diallag wurde damals für verschiedene grüne, gesteinsbildende Minerale verwendet, bei denen es sich um Pyroxene, aber zum Teil auch um Amphibole handelt. Später wurde der Begriff üblicherweise in einem engeren Sinn für grünen Diopsid oder Augit angewandt.

Karl Cäsar VON LEONHARD (1823) gibt den Begriff "Smaragditfels" als Synonym für den Eklogit an und verweist darauf, dass der Smaragdit auch körniger Strahlstein oder "Omphazit" genannt wurde. Weiterhin führt er neben den Hauptbestandteilen diverse untergeordnet oder akzessorisch auftretende Minerale wie Kyanit und weitere an. Richard VON DRASCHE (1871) versteht unter Eklogit ein Gestein, das im Wesentlichen aus Granat und Omphacit oder Hornblende besteht. Ernst Richard RIESS definierte 1878 den Eklogit schließlich wieder in einem engeren Sinne als ein feldspatfreies, hauptsächlich aus Omphacit und Granat bestehendes Gestein.



         Smaragdit und Omphacit

Nach Vermessungen der Spaltrichtungen und Dichtebestimmungen erkannte Wilhelm HAIDINGER (1823), dass unter dem Begriff Smaragdit eigentlich zwei verschiedene Minerale verstanden wurden, der "hemi-prismatische Augit-Spath" mit einem Winkel von etwa 124° zwischen den Spaltrichtungen und der "paratome Augit-Spat" mit einem Winkel von etwa 87°. Der erste ist klar als ein Amphibol erkennbar, letzterer als ein Pyroxen. Dieser schließt dem Omphacit zwar mit ein, ist aber nicht mit diesem gleich zu setzen, da der "paratome Augit-Spat" bei HAIDINGER weit umfassender verstanden wird.

August BREITHAUPT gibt 1847 an, dass er dem Omphacit nicht für ein Gemenge von Pyroxen umd Amphibol hält. Er findet eine deutliche, fast vollkommene Spaltrichtung und eine weniger deutliche, die sich unter einem Winkel von 115° schneiden sollen. Als Härte gibt er 7¼ - 8¼ (auf seiner zwölfstufigen Skala) und als Dichte 3,178 - 3,231 an. Später äußert BREITHAUPT (1866) jedoch Zweifel an dem Winkel der Spaltrichtungen, da er schreibt, dass dieser noch genau bestimmt werden solle.

M.V. LIPPOLD (1855) verwendet bei der Behandlung des Eklogits von der Saualpe und Koralpe weder die Bezeichnung Smaragdit noch Omphacit, sondern bezeichnet den Pyroxen in dem Gestein explizit als "lauchgrünen Augit". Richard VON DRASCHE (1871) findet für den Omphacit von der Saualpe einen Winkel von 87° zwischen den Spaltrichtungen. Er betrachtet das Mineral als eine Varietät von Augit. Ernst Richard RIESS 1878 stellt in seiner Abhandlung über den Eklogit fest, dass unter Omphazit nun ein Augit von charakteristisch grüner Farbe und unter Smaragdit eine Honblende verstanden wird und beide Minerale jetzt eindeutig getrennt sind. Die chemische Zusammensetzung spielte zu dieser Zeit für die Definition des Minerals noch keine Rolle.



         Die Definition von Omphacit

Ähnlich wie beim Augit handelt es sich auch beim Omphacit um einen Mischkristall. Im Rahmen der Bearbeitung der Nomenklatur der Pyroxen-Gruppe durch das Subcommittee on Pyroxenes der Commission on New Minerals and Mineral Names der IMA (MORIMOTO et al., 1989) erfolgte auch für den Omphacit eine Neudefinition. Das Mineral gehört zu den Ca-Na-Pyroxenen. Im Dreieck mit den Endgliedern Jadeit, Aegirin und Wollastonit/Enstatit/Ferrosilit lassen sich drei Bereiche unterscheiden, Na-Pyroxene, Ca-Na-Pyroxene und Ca-Mg-Fe-Pyroxene. Die Grenzen liegen bei 20 und 80 % Anteil Ca-Mg-Fe-Pyroxen. Diese Unterteilung entspricht nicht den üblichen Regeln der IMA für Mischkristalle, sondern hat historische und petrografische Gründe. Weiterhin kommt Omphacit in zwei Polymorphen vor: einer Hochtemperaturform in der Raumgruppe C2/c und einer Niedrigtemperaturform in P2/n. Beide sind in der Natur bekannt. Da letztere Struktur verschieden von der von Jadeit und Augit ist, kann Omphacit als eigenständiges Mineral betrachtet werden, obwohl er kein Endglied darstellt. Das analoge Fe3+-Mineral Aegirin-Augit kommt nicht in der P2/n-Struktur vor, wird jedoch aus Analogiegründen zu Omphacit als eigene Spezies in der Pyroxengruppe geführt.



         Analysen von Omphacit von Voigtsdorf, Erzgebirge

Eine ausführliche Beschreibung der Eklogite von Voigtsdorf südlich von Freiberg gibt Esther SCHMÄDICKE 1994. Der Eklogit vom Galgenberg bei Voigtsdorf wird als dunkelgrünes, massiges Gestein charakterisiert. Lokal kann es zu Granatanreicherungen kommen. Neben den Hauptmineralen Granat und Omphacit, die in etwa gleichen Anteilen vorhanden sind, finden sich Quarz, Rutil, Zoisit oder Fe-reicher Pargasit als kleine Einschlüsse in Granat. Der Omphacit kann Einschlüsse von Granat, Rutil und Quarz enthalten. Omphacit ist kurzprismatisch mit Längen von 1 - 2 mm ausgebildet. Die Mikrosondenanalysen ergaben typische Zusammensetzungen von Omphacit (Beispiele siehe Tabelle). Für die erste Analyse in der Tabelle lässt sich eine empirische Zusammensetzung (Ca0.60Na0.37Fe0.03)(Mg0.52Al0.41Fe2+0.07)(Si1.95Al0.05)O6 berechnen, die zweite und dritte sind nahezu identisch.




Die wahrscheinliche Typlokalität von Omphacit, der Galgenberg bei Voigtsdorf, nahe Sayda bei Freiberg, Erzgebirge. Foto 17.08.2017, Thomas Witzke



         Eine sächsische Typlokalität von Omphacit?

Die Mineralogische Sammlung der TU Bergakademie Freiberg enthält in der Werner-Sammlung ein Exemplar Omphacit: "Dunkellauchgrün, ein kleinkörniges Gemenge mit Edlem Granate bildend; wahrscheinlich aus einem Lager im Gneuße bey Zethau ohnweit Freyberg."
Das Exemplar stimmt völlig überein mit Stücken von Voigtsdorf aus der Petrologischen Sammlung der TU Bergakademie Freiberg und dem Museum für Mineralogie und Geologie, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden. Es ist deshalb anzunehmen, dass das fragliche Stück auch von Voigtsdorf stammt und dieser Ort sehr wahrscheinlich als eine der Typlokalitäten von Omphacit zu betrachten ist. Es ist aber nicht völlig auszuschließen, dass es auch Lesesteinfunde in Richtung Zethau gab oder es sich um ein verschlepptes Stück handelt. Vielleicht wurde auch der Fundort nur ungenau angegeben.



         Der Name Omphacit

Das Mineral erhielt seinen Namen durch Abraham Gottlob WERNER (1817). In dem von August BREITHAUPT 1817 herausgegebenen Mineralsystem WERNERs findet sich die Erklärung, dass sich die Benennung auf die grüne Farbe bezieht, gleich der von unreifen Weintrauben, und bereits bei PLINIUS ein Mineral mit diesem Namen genannt wird.

Tatsächlich findet sich ein Mineral mit der Bezeichnung Omphax bei dem griechischen Philosophen und Naturforscher THEOPHRASTOS (Theophrastos von Ephesos) in dem im 3./4. Jahrhundert vor der Zeitrechnung verfassten Manuskript "Peri Ton Lithon Biblion". Hier wird der όμφαξ ohne nähere Angaben erwähnt (THEOPHRASTUS, 1497). In seinen Kommentaren zur lateinischen Übersetzung geht Daniel FURLANUS (1605) davon aus, dass der Omphax zu den Beryllen gehört und speziell dem 'Beryllos oleaginus', dem ölgrünen Beryll bei PLINIUS entspricht. Ebenso äußert sich John HILL (1746) in den Kommentaren zur englischen Übersetzung.

In seinen Anmerkungen zu dem Text von Johann Gottlieb KERN (1776) über den Topas vom Schneckenstein widerspricht Ignatz EDLER VON BORN jedoch der Deutung von FURLANUS und HILL. BORN schreibt hier, dass die Griechen die unreifen Weintrauben Omphax nannten und dass PLINIUS ein 'Oleo omphacino' erwähnt, welches aus unreifen Weintrauben bereitet wird. PLINIUS beschreibt den Saft dieser Trauben jedoch als rot. Bei THEOPHRASTUS finden sich keinerlei Angaben zu den Eigenschaften des Omphax. Da das Mineral unmittelbar in einem Satz mit dem Anthracinus (Carbunculus) genannt wird und im folgenden Satz Bergkristall und Amethyst explizit als durchsichtig erwähnt werden (als Unterschied zu den vorherigen), nimmt BORN an, dass der Omphax ein dunkelroter, eher undurchsichtiger Stein ist.

Die Übersetzung und Interpretation von HILL (1746) erlangte eine weite Verbreitung, während die Kritik BORNs weitgehend unbeachtet blieb. Ist seine Deutung korrekt, beruht die Benennung des grünen Omphacits nach dem vermutlich roten Omphax auf einem Irrtum.



Chemische Analysen von Omphacit (in Masse-%)

    Omphacit
  Voigtsdorf,
  Erzgebirge
  SCHMÄDICKE (1994)    
  Omphacit
  Voigtsdorf,
  Erzgebirge
  SCHMÄDICKE (1994)    
  Omphacit
  Voigtsdorf,
  Erzgebirge
  SCHMÄDICKE (1994)    
  SiO2   54.21   55.17   54.20
  TiO2     0.14     0.18     0.19
  Al2O3   10.83   10.86   10.66
  Cr2O3     0.00     0.01     0.00
  Fe2O3     0.03     0.00     0.75
  MgO     9.62     9.34     9.65
  CaO   15.66   15.69   15.68
  MnO     0.00     0.03     0.00
  FeO     3.21     3.46     2.77
  Na2O     5.28     5.42     5.37
  K2O     0.01     0.03     0.00
  Summe      98.99 100.33   99.28






Der Bereich der Zusammensetzung von Omphacit (und anderen Pyroxenen) nach MORIMOTO et al. (1989). Die Zusammensetzung des Omphacits von Voigtsdorf bei Freiberg (nach SCHMÄDICKE, 1994) ist durch die roten Punkte markiert.



Literatur:
BREITHAUPT, A. (1847): Vollständiges Handbuch der Mineralogie. 3. Band. Des speziellen Theiles zweite Abtheilung.- Dresden und Leipzig, Arnoldische Buchhandlung, 407-914 p. (p. 612)

BREITHAUPT, A. (1866): Mineralogische Studien.- Leipzig, Verlag von Arthur Felix, 122 p. (p. 112)

DRASCHE, R. von (1871): Über die mineralogische Zusammensetzung der Eklogite.- Tschermaks Mineralogische Mittheilungen, Jahrgang 1871, 85-91

FREIESLEBEN, J.C. (1828): Magazin für die Oryktographie von Sachsen. Ein Beytrag zur Mineralogischen Kenntniß dieses Landes und zur Geschichte seiner Mineralien. Erster Heft.- Freyberg, bey Craz und Gerlach, 160 p. (p. 127)

FREIESLEBEN, J.C. (1834): Magazin für die Oryktographie von Sachsen. Ein Beytrag zur Mineralogischen Kenntnis dieses Landes und zur Geschichte seiner Mineralien. Sechster Heft.- Freyberg, bey J.G. Engelhardt, 123 p. (p. 103)

FURLANUS, D. (1605): Theophrasti Eresii, Peripateticorum post Aristotelem principis, Pleraque antehac Latinè nunquam, nunc Græcè & Latinè simul edita. Interpretibus, Daniele Fvrlano Cretensi, Adriano Tvrnebo. Accesserunt, Liber de innato spirito, Aristoteli attributus, & Danielis Fvrlani Uberes ad omnia commentarii. Ex Bibliotheca Ioan. Vincentii Pinelli.- Hanoviæ, Typis Wechelianis, apud Claudium Marnium, & hæredes Ioannis Aubrii, 397 p. (p. 37)

HAÜY, R.-J. (1822): Traité de Minéralogie. Seconde Edition, Vol. 4.- Paris, Bachelier et Huzard, 604 p. (p. 548)

HAIDINGER, W. (1823): Bemerkungen über die naturhistorische Bestimmung des Smaragdites.- Annalen der Physik 75, 367-388

HEINRICH, C.E. (1821): Auctions-Verzeichniß einer weil. Herrn Hofrath Dr. Titius, Inspector der Königl. Sächs. Naturalien-Gallerie zugehörigen, sehr vollständigen und gut gehaltenen Mineralien-Sammlung.- Dresden, 286 p. (p. 51)

HILL, J. (1746): ΘΕΟΘΡΑΣΤΟΥ τΰ ΕΡΕΣΙΟΥ ΠΕΡΙ ΤΩΝ ΛΙΘΟΝ ΒΙΒΛΙΟΝ [Theophrastou tou Eresiou peri tōn lithōn biblion]. Theophrastus's History of Stones. With an English Version and Critical and Philosophocal Notes, Including the Modern History of the Gems, etc. described by that Author, and of many other of the Native Fossils.- London, printed for C. Davis, 211 p. (p. 80-81)

HOFFMANN, C.A.S. & BREITHAUPT, A. (1815): Handbuch der Mineralogie. Zweiten Bandes zweite Abtheilung.- Freiberg, bei Craz und Gerlach, 322 p. (p. 300-302)

HOFFMANN, C.A.S. & BREITHAUPT, A. (1818): Handbuch der Mineralogie. Vierten Bandes zweite Abtheilung.- Freiberg, bei Craz und Gerlach, 245 p. (p. 125-127)

KERN, J.G. [herausgegeben und kommentiert von BORN, I. Edler von] (1776): Vom Schneckensteine oder dem sächsischen Topasfelsen. Zum erstenmal herausgegeben und mit Anmerkungen vermehrt von Ignatz edlen von Born.- Prag, bey Wolfgang Gerle, 49 p. (p. 28)

LEONHARD, K.C. von (1823): Charakteristik der Felsarten.- Heidelberg, bei Josph Engelmann, 772 p. (p. 137-139)

LIPPOLD, M.V. (1855): Bericht über das Auftreten der krystallinischen Schiefergesteine im nordöstlichen Theile von Kärnten. Sitzungen der k. K. Geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 17. April 1855. Jahrbuch der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt 6, 414-416

MORIMOTO, N.; FABRIES, J.; FERGUSON, A.K.; GINZBURG, I.V.; ROSS, M.; SEIFEIT, F.A. & ZUSSMANN, J. (1989): Nomenclature of pyroxene. - Canadian Mineralogist 27, 143-156

RIESS, E.R. (1878): Untersuchungen über die Zusammensetzung des Eklogits.- Mineralogische und Petrographische Mittheilungen 1 (Neue Folge), 165-172 und 181-241

SCHMÄDICKE, E. (1994): Die Eklogite des Erzgebirges.- Freiberger Forschungshefte C 456, 338 p. (speziell 16-21 und 296)

THEOPHRASTUS (1497): ΠΕΡΙ ΛΙΘΟΝ.- In: ARISTOTELES; GALEN & THEOPHRASTUS (1497): [ohne Titel, bekannt als Opera omnia Graece, Vol. 2].- Venetiis, Aldus Manutius, 267 A + B p. (p. 254 A - 260 B, speziell 257 A, Zeile 16)

WERNER, A.G. [herausgegeben und ergänzt von A. BREITHAUPT] (1817): Abraham Gottlob Werner's letztes Mineral-System. Aus dessen Nachlasse auf oberbergamtliche Anordnung herausgegeben und mit Erläuterungen versehen.- Freyberg und Wien, bey Craz und Gerlach und bey Carl Gerold, 58 p. (p. 23 und 56-57)

Geologische Karte von Sachsen, 1 : 25000, Nr. 117, Blatt Sayda, 2. Auflage, Leitung F. Kossmat, Leipzig 1931




© Thomas Witzke / Stollentroll

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