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Roselit-Beta


Formel: Ca2Co(AsO4)2 · 2 H2O, triklin

Typlokalität: Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen

Erstbeschreibung:
FRONDEL, C. (1955): Neomesselite and Beta-roselite: two new members of the fairfieldite group.- American Mineralogist 40, 828-833




Undeutliche Kristalle von Roselit-Beta. Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 4,5 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



         Ein mit Roselit dimorphes Mineral

Im Rahmen einer Untersuchung von Mineralen der Fairfieldit-Roselit-Gruppe durch Clifford FRONDEL (1955) wurden auch neun als Roselit bezeichnete Proben aus Schneeberg anlysiert. Acht Exemplare erwiesen sich als der echte monokline Roselit, eines lieferte jedoch ein deutlich abweichendes Röntgendiagramm, das aber weitgehend mit den Daten der triklinen Minerale Fairfieldit und Collinsit übereinstimmte. Nach der chemischen Analyse zeigte aber auch diese Probe einen mit Roselit identischen Chemismus. Die Verbindung Ca2Co(AsO4)2 · 2 H2O erwies sich also als dimorph. Das neue Mineral erhielt den Namen Beta-Roselit um die Beziehung zu Roselit zu verdeutlichen.
Beta-Roselit ist dunkel rosarot und läßt sich an Hand der Farbe nicht von Roselit unterscheiden. Das Mineral zeigt Glasglanz, eine perfekte Spaltbarkeit nach [010], die Härte liegt bei 3½ - 4 und die Dichte wurde mit 3.71 g/cm3 bestimmt. Das optisch zweiachsig negative Mineral weist die Brechungsindizes alpha = 1.723, beta = 1.737 und gamma = 1.767 auf, 2V beträgt 80 – 90° und ein Pleochroismus von X = rosa, Y = blass rosa und Z = fast farblos ist erkennbar. In der Originalbeschreibung werden die Röntgenpulverdaten von Beta-Roselit angegeben, die jedoch nicht indiziert sind, ebenso fehlen die Gitterparameter. Aus der dort angegebenen chemischen Analyse läßt sich die empirischen Formel Ca2.02Co0.81Mg0.10Ni0.09Fe0.02(As1.98O8.00) · 2.14 H2O (bezogen auf O = 8) berechnen.
Das neue Mineral tritt auf dem Schneeberger Exemplar in körnigen Aggregaten auf. Deutliche Kristalle wurden nicht beobachtet. Als Begleitminerale sind Quarz, Pyrit, blass rosafarbener Cobalt-haltiger Calcit und etwas Roselit vorhanden. Bis heute ist Roselit-beta von Schneeberg sehr selten, es sind nur sehr wenige sicher identifizierte Exemplare bekannt.


Literatur:
FRONDEL, C. (1955): Neomesselite and Beta-roselite: two new members of the fairfieldite group.- Amererican Mineralogist 40, 828-833




Stufe mit Roselit-Beta. Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 5,2 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.




Chemische Analyse von Roselit-Beta (in Masse-%)

    Roselit-Beta,
  Schneeberg
  (FRONDEL, 1955)    
  Roselit-Beta,
  theoretische
  Zusammensetzung   
  CaO   26.29   24.76
  CoO   13.28   16.54
  MgO     0.92  
  NiO     1.43  
  FeO     0.32  
  As2O5   49.66   50.74
  P2O5   Spur  
  H2O     8.41     7.96
  Summe     100.31 100.00




© Thomas Witzke / Stollentroll

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